
Kürzlich unternahm ich eine Wanderung mit 2 befreundeten Drohnenpiloten zum malerischen Öschinesee in den Schweizer Alpen. Die Erwartungen waren hoch, da ich von atemberaubenden Landschaften und der Möglichkeit, mit meiner Drohne einige spektakuläre Aufnahmen zu machen, überhaupt erst auf die Idee kam. Doch die Realität entpuppte sich als Enttäuschung, und der Öschinesee hat sich zu einem überlaufenen Touristen-Hotspot entwickelt.
Schon zu Beginn der Wanderung stieß ich auf das erste Problem: Drohnenflugverbote. Entlang des gesamten Wanderwegs und rund um den See waren Schilder aufgestellt, die das Fliegen von Drohnen strikt untersagten. Bereits bei der Talstation der Gondel wurden wir relativ aggressiv darauf hingewiesen das hier ein Drohnenflugverbot herrsche. Wir haben dann der netten Dame erklärt das nun auch die Schweiz sich dem EU-Drohnenrecht unterstellt habe und einzig und allein die Drohnenkarte des BAZL ausschlaggebend sei und nicht die feuchten Träume irgendwelcher Regionalfürsten.
Als ich schließlich den Öschinesee erreichte, wurde die Enttäuschung noch größer. Der See war von Touristenmassen überschwemmt. Die idyllische Ruhe und die unberührte Natur, von der ich gehört hatte, schienen hier nicht mehr existent zu sein. An den Ufern des Sees waren zahlreiche Menschen versammelt, die Fotos machten, picknickten und die Natur genießen wollten. Es fühlte sich an, als wäre der Öschinesee zu einem Pflichtstopp für Touristen geworden, anstatt ein Ort der Ruhe und Erholung in der Natur. Der Wanderweg dem See entlang ist auch nicht gerade als Sonntagsspaziergang anzusehen. Wir sind dann hinten im Tal wieder umgedreht weil auf dem oberen Weg alles nur noch in den Wolken war. Und doch war die Uhr der Meinung das wir von der Bergstation bis nach hinten 670m Höhendifferenz überwunden haben.
Die ursprüngliche Schönheit der Gegend schien verblasst zu sein, und der Charme des Öschinesees war durch die Menschenmassen und die strengen Drohnenflugverbote stark beeinträchtigt. Es war schwer, die gewünschte Ruhe und Naturverbundenheit inmitten des Trubels zu finden.
Trotz dieser Enttäuschungen war die Landschaft um den Öschinesee zweifellos beeindruckend. Die majestätischen Berge, das türkisblaue Wasser und die malerischen Wanderwege sind zweifellos sehenswert. Allerdings war es schwierig, diese Schönheit inmitten der Menschenmassen zu genießen.
Insgesamt war meine Wanderung zum Öschinesee eine zwiespältige Erfahrung. Die Landschaft war beeindruckend, aber die überlaufene Natur und die Drohnenflugverbote trübten das Erlebnis. Es ist schade zu sehen, wie ein Ort, der einst für seine Naturschönheit und Abgeschiedenheit bekannt war, zu einem überlaufenen Touristenziel geworden ist. Ich hoffe, dass in Zukunft Maßnahmen ergriffen werden, um die Balance zwischen Naturschutz und Tourismus herzustellen und die ursprüngliche Schönheit des Öschinesees wiederherzustellen.
Bis bald
Mirko von Potjer.ch